Training

Um Trainingsintensität zu erhöhen trainiert Axel mit einem eigens zu diesem Zweck konstruierten Gewichtwagen.

 

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Vorbereitung auf den Skyrun Kibo

 

Um nun für so ein Unternehmen gerüstet zu sein, muß man sich zuerst im Klaren sein, was einen erwartet.

 

Höhenveränderungen

 

Sauerstoffgehalt:

dieser ist immer ~21%, der Luftdruck, welcher auf Seehöhe 760 mm Hg beträgt, nimmt jedoch mit der Höhe ab und damit der Anteil der Sauerstoffmoleküle, in 3500 m Höhe ist nur mehr 65%, am Aconcagua 40% und am MtEverest nur wenig über 30% des Sauerstoffs, verglichen auf Meereshöhe verfügbar.

Kälte:

die Temperatur fällt um 1¡C/ 150 Höhenmeter, dazu kommen jahreszeitliche Schwankungen, Unterschiede zwischen Sonne-Schatten, Reflexion durch Schnee und Eis.

Luftfeuchtigkeit:

mit der Höhe wird die Luft trockener, man verliert mehr Flüssigkeit durch Abatmung und Schwitzen.

Sonneneinstrahlung :

diese nimmt mit der Höhe zu, so ist sie in 6000 m doppelt so hoch als auf Meereshöhe, außerdem hängt sie von der Kleidung und der Reflexion von der Erdoberfläche ab. Schnee und Eis reflektieren 75-90%!

Ultraviolettstrahlung:

diese nimmt mit der Höhe zu um etwa 15 % /1000 Höhenmetern.

Der Körper muß sich nun einerseits auf diese geänderten Umweltbedingungen einstellen und anpassen, andererseits lauern natürlich viele gesundheitlichen Gefahren.

 

Körperliche Anpassungsvorgänge

 

Da dem Körper für seine Arbeit in der Höhe weniger Sauerstoff zur Verfügung steht, muß er versuchen sich daran anzupassen:

  • die Atmung wird tiefer und man atmet rascher
  • der Druck im Lungenkreislauf wird höher, die Lunge wird mehr durchblutet
  • der Puls steigt, auch das Schlagvolumen des Herzens
  • es kommt zu einer Flüssigkeitsverschiebung im Körper, um das Hirn mit mehr Sauerstoff zu versorgen
  • die Hautgefäße verengen sich
  • es werden mehr feinste Blutgefäße gebildet
  • der Körper produziert mehr rote Blutkörperchen
  • es werden mehr spezielle Stoffwechselenzyme gebildet
  • die Freisetzung des Sauerstoffs vom Hämoglobin an das Gewebe wird erleichtert

Diese Anpassungsvorgänge benötigen natürlich Zeit und man braucht 1-3 Tage in 3000 m Höhe, 5000 m etwa 2- 3 Wochen. Diese Anpassungsvorgänge sind aber von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Man merkt, daß der Körper sich angepaßt hat, wenn der morgendliche Ruhepuls wieder auf normale Werte absinkt, und eine vermehrte Harnausschwemmung stattfindet.

 

Gesundheitliche Gefahren der Höhe

 

1. Akute Höhenkrankheit:

tritt ab 2500 m auf, nach 2-3 Tagen

Symtome: Schlafstörungen, Kopfweh, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Schwäche und Schwellungen im Gesicht und an den Händen und Beinen.

Maßnahme: Rast, Flüssigkeit, ev Kopfwehmittel Abstieg: wenn Verschlechterung.

 

2. Lungenödem:

tritt nach 1-3 Tagen auf
Symtome: Atemnot, Mattigkeit, Schwäche, trockener Husten, blaue Lippen, Herzklopfen, Brodeln in der Lunge, besonders beim Ausatmen

Maßnahme:sofort Absteigen um 500 -1000m, ev Sauerstoff,

Medikament: Nifedipin

 

3. Hirnödem:

tritt in größeren Höhen ab etwa 4500 m auf
Symtome: starke Kopfschmerzen, große Schwäche, Gangunsicherheit, Bewußtseinsstörung, Lähmungen, Halluzination
Maßnahme: sofortiger Abstieg, Sauerstoff
Medikament: Cortison

 

4. Blutgerinnungsstörungen

Durch die zunehmende Blutgerinnungsneigung in der Höhe, Gefäßverengung durch Kälte, Blutstau beim langen Liegen im Zelt, Austrocknung, enge Kleidung Blutpfropfen in den Gefäßen, meist in den tiefen Beinvenen, die dann auch ein Embolie in der Lunge hervorrufen können oder einen Schlaganfall.

Symtome: geschwollene, gerötete Beine

Maßnahme: Aspirin, Abstieg

 

5. Hautveränderungen

akut: Sonnenbrand
chronisch: Verdickung der Haut, vermehrte Pigmente,--Hautkrebs

 

6. Augenveränderungen:

ggf. Schneeblindheit Augenhintergrundblutungen mit Sehstörungen

 

7. Erfrierungen

begünstigt durch verengte Blutgefäße, weniger Sauerstoff

 

Ursachen die das Auftreten einer Höhenkrankheit begünstigen

 

  • Aufstiegsgeschwindigkeit: je rascher - umso höher das Risiko  (entfällt)
  • Erreichte Höhe: je höher man schläft-höher das Risiko  (entfällt)
  • Länge der Aufenthaltsdauer: je länger - höher (entfällt)
  • Anstrengung: je höher körperliche Anstrengung - höher  (entfällt)
  • Flüssigkeit und Essen: viel Fett und Eiweiß, wenig trinken - höher  (Speziele Nahrung und Flüssigkeit)
  • Vererbte Eigenschaften: manche vertragen Höhe besonders gut, manche schlecht  (große Höhen getestet)

 

Vorsorgemaßnahmen:

 

  • Vorbereitung durch ein gutes Ausdauertraining,  pro 1500 Höhenmeter reduziert sich die körperliche Leistungsfähigkeit um 10 %
  • Ein vorbereitendes Training auf 3000 -4000 bringt wenig für die Höhenanpassung, da man nur an diese Höhe angepaßt ist und sich an größere Höhen neu anpassen muß. Nach etwa 3 Wochen Rückkehr zum Tal ist die Höhenanpassung völlig abgebaut. Es scheint jedoch so, daß die Anpassung rascher abläuft, je öfter man in großen Höhen ist. (wird durch die vorher getätigte Tour ausgehebelt)
  • langsam aufsteigen, nicht, mehr als 500 Höhenmeter und lege je 1000 Höhenmeter einen Akklimatisationstag ein.  (wird durch die vorher getätigte Tour ausgehebelt)
  • Steige tagsüber höher, schlafe tiefer. Günstig sind etwa 500 Höhenmeter Unterschied.
  • Schlafen mit erhöhtem Oberkörper 
  • Ausreichend Flüssigkeit, mehrere Liter pro Tag
  • Keinen Alkohol, keinen Tabakrauchen, keine beruhigenden Medikamente
  • Viel Kohlehydrate, sie benötigen zur Verdauung weniger Sauerstoff als Fett oder Eiweiß
  • Beim Auftreten von Zeichen einer Höhenkrankheit nicht weiter aufsteigen, bei schwerer Höhenkrankheit sofort absteigen. (na klar kein falscher Ergeiz. Gesundheit hat Vorrang )
  • Haut schützen durch eine gute Sonnencreme, Faktor 15
  • Gute Sonnenbrillen, bzw. Gletscherbrillen. (wichtig)
  • Zähne gründlich sanieren jedes kleine Loch schmerzt in der Höhe schrecklich (auf jeden Fall)
  • Berge -und Rückholversicherung ab.